Mut zum Träumen
Ich glaube,
für alle Menschen in der Welt
ist es das Wichtigste im Leben,
den Mut zu großen Träumen
aufzubringen.
(Golda Meir)
Erläuterungen von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke, Weihnachten 2019:
Lage nach Straßenverzeichnis: Mittelstraße 1
Geographische Lage nach Google Earth: 51°32'43.32'' Nord und 8°17'26.92'' Ost.
Höhe ü.N.N. ca. 219 Meter
Der Bildstock steht unter Denkmalschutz und ist von der Fa. Madeia, Möhnesee restauriert worden.
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Inschrift:
Übersetzung:
Zum höheren Ruhme Gottes haben mich die ehrbaren und im Frieden verstorbenen Eheleute Johannes Schlüter und Ida Henneman
durch ihre Kinder Johannes Schlüter und Margaretha
Richters errichten lassen 1686.
Sie sehen einen Bildstock aus Anröchter Grünsandstein.
Im Verlaufe der bis 1970 stattfindenden Markusprozession oder auch Feldprozession genannt, wurde hier die 3. Station eingelegt, bzw. Halt gemacht, Gebete und Fürbitten zum Gedeihen der Feldfrüchte gesprochen und Lieder gesungen. Weitere Einzelheiten zur Markusprozession siehe hier unter Flur- und Bittprozessionen im Kirchspiel Mellrich.
Der Bildstock weist einen abgerundeten Bekrönungsstein auf mit zwei flankierenden Steinkugeln. Er steht auf dem Grundstück der Familie Sültrop und genießt Denkmalschutz. Unmittelbar am Gehweg angrenzend ist er ebenflächig frei zugänglich und kann ertastet werden.
Der Tabernakel ist durch ein Eisengitter gesichert, welches aber nicht bauzeitlich ist. Insgesamt befindet sich der Bildstock in einem guten Zustand.
Der angrenzende landwirtschaftliche Betrieb der Familie Sültrop galt früher als Vollerwerbsbetrieb, wird aber seit vielen Jahren im Nebenerwerb geführt. Neben dem landwirtschaftlichen Betrieb wurde noch über viele Jahrzehnte eine Gastwirtschaft geführt. Des weiteren war in diesem Haus, im Obergeschoss, ein Friseurladen für Herren eingerichtet. Ich erinnere mich noch, wie des Samstags-Abends die Männer Schlange standen, nein Schlange saßen, auf der ins Obergeschoss führenden Treppe, das war gleichzeitig die Neuigkeitsbörse des Dorfes.
Dann gab es noch den Fahrradladen im Keller. Dort wurden Fährräder verkauft und defekte Fahrräder repariert. Als im Dorf noch kein Arzt praktizierte, da konnte man sich bei Sültrops auch Pflaster und kleinere medizinische Artikel abholen. Und natürlich bekamen wir Kinder immer Bonbons.
All das machte Menken Onkel (Friseur, Fahrräder, Doktor, auch Gastwirtschaft) wie man den verdienstvollen Mann in Mellrich, Waltringhausen, Robringhausen und Klieve nannte. Die Dorfbewohner aus all den Dörfern gingen natürlich bei Sültrops vor der Haustür her und dann lag es auf der Hand, dass man gegebenenfalls einkehrte. Menken Onkel ist unvergessen, herrliche unvergessene Zeiten, trotz der Nachkriegsprobleme.
Unvergessen aber auch Wilhelm Sültrop, der sich immer zur Verfügung stellte, wenn irgendwo an verantwortlicher Stelle jemand Aufgaben übernehmen sollte. Bürgermeister, Gemeindevertreter, Amtsvertreter, Schützenoberst, Kirchenvorstand, Molkereiausschuss, bäuerliche Genossenschaft, Reiterverein und in vielen anderen Gremien hat sich Wilhelm Sültrop ehrenamtlich zur Verfügung gestellt.