Zum Verzeichnis der Bildstöcke, Wegkreuze und Grotten

Kreuz

der Familie Blanke


Und ob es Dir nun bewusst
ist oder nicht:
Ganz sicher entfaltet sich
das Universum so,
wie es ihm bestimmt ist.
Lebe daher in Frieden mit Gott,
wie auch immer Du ihn
Dir vorstellst.
Max Ehrmann



Erläuterungen von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke, Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Anröchter Straße
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'07.68'' Nord und 8°18'32.55'' Ost,
Höhe über N.N. ca. 216 Meter

Inschrift: I N R I
INRI oder auch J.N.R.J. sind die Initialen für den lateinischen Satz:
Jesus Nazarenus Rex Iudaeorum. (auch Jesus Nazarenus Rex Judaeorum)
Jesus von Nazareth, König der Juden.
Quelle: Wikipedia
Weitere Inschrift im unteren Teil des Schaftes: Mein Jesus Barmherzigkeit
Im Postament steht eingemeißelt: Familie Blanke 1932

Das Kreuz aus Anröchter Stein macht einen gepflegten Eindruck. Rings um das Kreuz herum sprießt im zeitigen Frühjahr eine Menge gelber Narzissen (bot. Narcissus).

Die Firmgruppe "Memory" der St. Pankratius-Gemeinde Anröchte hat im Jahre 1984 im Rahmen der Firmvorbereitung unter Leitung von Frau Elisabeth Juckenhöfel die Historie von Bildstöcken und Wegekreuzen erforscht und nach Gesprächen mit den damaligen Eigentümern, den Eheleuten Karl-Heinz und Dorothea Blanke, zur Geschichte dieses Kreuzes in einer über alle Objekte verfassten Broschüre auf Seite 65 ff. folgenden Text niedergeschrieben:
"Das Kreuz gehört der Familie Blanke-Deimel, wohnhaft in Mellrich. Der Grund für die Errichtung des Kreuzes ist der Familie heute nicht mehr bekannt. Herr Blanke erinnert sich, daß sein Vater erzählt hat, das ursprüngliche Kreuz sei ein Holzkreuz gewesen und habe schon um 1900 am Waltringhauser Weg umgeben von einer Dornenhecke gestanden. Die Feldflur wurde danach auch "Bei Deimeln Kreuz" genannt. Im Jahre 1932 errichtete die Familie Blanke dann, wahrscheinlich als Ersatz für das ältere Holzkreuz, rechts an der heutigen Mellricher Straße ein Kreuz aus Anröchter Stein mit einem gegossenen Steincorpus. Es war von Fichten umstanden. Bei dem Abzug der SS-Einquartierung im Jahre 1945 fand man den Steincorpus eines Tages zerschlagen vor.
1948 ließ die Familie einen neuen Steincorpus am Kreuz anbringen. Bis 1966 stand das Kreuz an dieser Stelle, dann wurde es beim Ausbau der Straße etwa an seinen heutigen Platz versetzt. Im Jahre 1970 wurde der Steincorpus ein zweites Mal zerschlagen. Man fand ihn stark beschädigt in der Mellricher Feldflur wieder. Seitdem ist das Kreuz ohne Corpus. - Im Jahre 1983 wurde wegen des Ausbaues der B55n ein Teil der Mellricher Straße tiefer gelegt. So erhielt das Kreuz wiederum einen neuen Platz. - Während des Krieges war an diesem Kreuz eine Station der Lobeprozession, weil die Prozessionen nicht mehr über die Reichsstraßen gehen durften."

Zum Verzeichnis der Bildstöcke, Wegkreuze und Grotten