i Glocke von 1502 in St. Anna Waltringhausen

Glocke von 1502

in St. Anna Waltringhausen

Die Waltringhauser Kapelle bietet zur Zeit (Oktober 2005) einen ungewöhnlichen Anblick: Sie ist eingerüstet, und emsige Arbeiter sind mit der Renovierung beschäftigt.

Anlass für den Heimatforscher Karl Wasmuth, der Vermutung auf den Grund zu gehen, dass die Glocke der St.-Anna-Kapelle sehr alt sein müsse, älter noch als die Kapelle. Also zwängte er sich in die äußerst enge Glockenstube und entzifferte die Inschrift, die rund um die Glocke reicht. Das Bild unten lässt wohl erahnen, dass dies für einen Senior eine reife sportliche Leistung ist. Respekt!
Foto: Alfred Diergarten

Glocke

Die Inschrift besteht aus gotischen Kleinbuchstaben und ist wegen der vielen Abkürzungen schwer zu entziffern. Auf dem Foto (wenn Sie es durch Klicken vergrößern) können Sie vielleicht folgendes erahnen: “wich got.wi anno”.
Die komplette Inschrift lautet nach Karl Wasmuth: “anno dm.ni cccccii chr.johan.deto. iohartwich got.wi”.
Foto: Reinhard Priesnitz

Die Inschrift könnte etwa bedeuten: “Seit dem Jahre des Herrn 502 ertöne ich, Christ Johann. Johann Hartwich, Gotwin.” Christ Johann könnte der Name der Glocke sein, Johann Hartwich und Gotwin die Namen der Stifter. Das Interessanteste ist sicherlich die Jahreszahl 502, wobei der Glockengießer wohl aus Platznot den Buchstaben m für 1000 weggelassen hat. Also, liebe Waltringhauser, wenn ihr nicht gerade die älteste Kirchenglocke Deutschlands für euch beanspruchen wollt, vermuten wir mal, dass sie “nur” von 1502 ist, so Karl Wasmuth.
Kennt jemand im Pastoralverbund eine ältere Glocke? Die älteste im Kirchspiel ist sie allemal.
Die (außer Waltringhausen) älteste datierte Kirchenglocke Deutschlands ist übrigens die Lullusglocke in der Stiftsruine in Bad Hersfeld und wurde 1038 gegossen.

St. Anna Waltringhausen