Orgel und Chorraum

der Pfarrkirche werden restauriert

Einer dringenden Behandlung gegen Holzschädlinge bedarf die Orgel in der Pfarrkirche Sankt Alexander. Zu diesem Ergebnis kam eine sachkundige Kommission im September vergangenen Jahres, zu der Dr. Ruhnau, Leiter des Bauamtes im Erzbischöflichen Generalvikariat, die Firma Stockmann aus Werl, Architekt Johannes Jung und der Kirchenvorstand von Sankt Alexander gehörten. So sind an verschiedenen Stellen der technischen Anlage, an den Ton- und Registersteuerungen sowie den Stollen- und Lagergerüsten aktiver Anobienbefall sichtbar. Besonders stark betroffen ist die Tonsteuerung des I. Manuals, Hauptwerk, zwischen den Tonventilen und Membranenleisten. Das II. Manual ist an verschiedenen Stellen der Registersteuerung unter der Kegellade befallen, so aus dem Prüfungsbericht der Orgelbaufirma Stockmann. Zunächst dachte man, die befallenen Orgelteile auszubauen und zu behandeln bzw. zu erneuern. Diese Variante wurde aber als zu kostenaufwändig verworfen. Eine thermische Behandlung wurde als sehr kritisch angesehen, da Materialstrukturen vorhanden sind, die sich durch Wärmeeinwirkung verändern können und somit eine Beschädigung der Orgel nicht auszuschließen ist, so das Fazit der Firma IRT aus Lippstadt. Als kostengünstigste und effizienteste Behandlungsvariante stellte sich eine thermisch geregelte CO2-Maßnahme heraus. Zu diesem Zweck wird die Orgel mit einer Spezialfolie gasdicht eingeschweißt und abgedichtet. Im Innenbereich der Orgel wird ein spezielles Rohrsystem ausgelegt, welches für die Verteilung des Gasgemisches sorgt. Aus diesem Grunde muss die Pfarrkirche vier bis fünf Wochen geschlossen bleiben. Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich 39.000 EUR kosten, wozu das Erzbistum Paderborn aus Kirchensteuermitteln einen Maximalzuschuss in Höhe von 15.000 EUR gewähren wird. Im Kirchenvorstand wurde weiter beschlossen, den Chorraum umzugestalten. Schon im Jahre 1997 wurden Überlegungen angestellt, die Stufen im vorderen Bereich des Chorraumes hin zum Kirchenschiff zu verlegen. Im Rahmen dieser Baumaßnahme beschloss der Kirchenvorstand zunächst, den bescheidenen Ambo durch einen neuen zu ersetzen. Alle Geistlichen bemängelten die bisherige Notlösung. Pfarrer Norbert Tentrup informierte den Kirchenvorstand vor geraumer Zeit, dass die Kirche Thomas-Morus in Bochum - Langendreer im Bistum Essen geschlossen wurde. Aus dem vorhandenen Inventar passen der Ambo, der Voraltar sowie einige Sitze in die Pfarrkirche zu Mellrich. Sie sind aus Anröchter Stein gefertigt und fügen sich somit gut in den Chorraum von Sankt Alexander. Diese Gegenstände werden der Pfarrkirche in Mellrich im Rahmen eines Schenkungsvertrages kostenlos übergeben. Während der umfangreichen Maßnahmen bleibt Sankt Alexander in den nächsten Wochen geschlossen. In der Alexanderschule finden die Sonntagsgottesdienste statt. Dank gebührt Rektorin Jutta Frings, die dafür den Pausenraum zur Verfügung gestellt hat.
Reinhard Priesnitz