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Die Pfarrkirche Sankt Alexander in Mellrich feiert ein denkwürdiges Jubiläum: Am 27. November 1846 wurde das Gotteshaus konsekriert, also vor genau 175 Jahren. Es lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Pfarrkirche zu Mellrich. In der Stille-Chronik ist unter anderem zu lesen: "Die Pfarrkirche ist in ihrer jetzigen Gestalt nicht alt, erst 1846 erbaut. Man hat 1845 die alte Kirche bis auf den Turm abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt." Bereits im Jahre 1792 war ein Erweiterungs-bzw. Neubau geplant, doch "wegen drohender Kriegsgefahren" auf Eis gelegt. Im Jahre 1845 startete man mit dem Abriss des Kirchenschiffes. Recht zügig schritten die Arbeiten voran, so dass die Konsekration des schmucken Gotteshauses am 27. November des Jahres 1846 gefeiert werden konnte. Der konsekrierende Bischof stammte aus Mellrich: Dr. Franz Drepper. Er galt als Seelsorger, Lehrer und Organisator mit Weitblick. Als einer der auch heute noch herausragenden Paderborner Bischöfe wird er in Fachkreisen gewürdigt. Sein Geburtstag jährte sich in diesem Jahr zum 225. Mal. Franz Drepper wurde als ältestes von sechs Kindern am 3. Oktober 1787 in Mellrich geboren. Kaplan und Religionslehrer war Franz Drepper in Geseke, Belecke und Arnsberg. Zum Pfarrer in Mühlheim wurde er 1817 ernannt. 1843 wurde Franz Drepper Dompfarrer in Paderborn. Im Januar 1845 wählte das Domkapitel Dr. Franz Drepper zum 57. Bischof von Paderborn. Im Jahre 1846 konsekrierte er das neu errichtete Kirchenschiff der Pfarrkirche St. Alexander. Am 5. November 1855 verstarb Bischof Dr. Franz Drepper in Paderborn. Seine letzte Ruhestätte fand Bischof Dr. Drepper vor der großen Chortreppe im Hohen Dom zu Paderborn. Im Jahre 1987, anlässlich der Feier seines 200. Geburtstages, organisierte Dr. Marianne Hillers geb. Drepper ein Drepper-Treffen in Mellrich. Hier wurde die vom Solinger Künstler Henryk Dywan geschaffene Gedenktafel, die ihren Platz im Turm der Pfarrkirche fand, während eines festlichen Hochamtes von Weihbischof Paul Consbruch gesegnet. Die Erinnerung an Bischof Franz Drepper wird auch heute noch mit der nach ihm benannten Drepperstraße und dem Franz-Drepper-Haus wachgehalten. -
Zwanzig Jahre später traten Mängel an der Kirchendecke auf. Sie war in Teilbereichen wurmstichig geworden und fiel an verschiedenen Stellen ab, im unteren Teil der Kirche gar ein großer Streifen, an einem Sonntag, zwischen Frühmesse und Hochamt. Hier sah man nun Handlungsbedarf und unter Pfarrer Waltemode wurde die Kirche eingewölbt und im Jahre 1868 von Weihbischof Freusberg am 6. Oktober 1868 konsekriert. In den Jahren 1963 und 1964 wurden unter Pfarrer Gerhard Schulte-Ontrop die mächtigen Pfeiler wieder entfernt. Der Zustand des Gotteshauses von 1846 wurde somit wieder hergestellt. Weitere umfangreiche Sanierungsmaßnahmen folgten. Erwähnt seien hier die Sanierung des gesamten Außenputzes und der Westseite des Kirchturms. Dafür waren 1,2 Mio. D-Mark erforderlich. Die Innenrenovierung folgte im Jahre 1997. Pfarrer Norbert Tentrup war es im Jahre 2006 zu verdanken, dass aus der geschlossenen Kirche St. Thomas Morus in Bochum Langendreer Zelebrationsaltar, Ambo, mehrere Sitze, ein Kredenztisch und eine Stele als Schenkung der Kirchengemeinde Mellrich überlassen wurden. Die Gegenstände fügten sich gut in den Chorraum ein, da sie aus Anröchter Stein gefertigt waren. Am 2. Dezember 2007 erfolgte durch Weihbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Konsekration des neuen Zelebrationsaltars. Nun sind seit dem Neubau des Kirchenschiffs und der Konsekration 175 Jahre vergangen. Dieses denkwürdige Jubiläum soll mit einer Festmesse am Samstag, 27. November um 18.30 Uhr begangen werden.
Reinhard Priesnitz