Glockensanierung

in Uelde und Waltringhausen

10. Mai 2010

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Seit einigen Tagen müssen die Waltringhauser auf das gewohnte Läuten ihrer Glocke von St. Anna verzichten. Die 508 Jahre alte Glocke wurde von einer Fachfirma aus dem Türmchen der Kapelle ausgebaut und umgehend zu einem Glockenschweißwerk nach Nördlingen transportiert. Der Sachverständige für das Glockenwesen im Erzbistum Paderborn, Theo Halekotte, hatte im Dezember vergangenen Jahres die Vorgehensweise zur Restaurierung der historischen und überaus wertvollen Glocke mit dem Kirchen- und Kapellenvorstand beraten. Wie Theo Halekotte in seinem Gutachten bemerkt, ist die gotische Glocke 1502 von „Johartwich“ gegossen worden. Die Glocke, so Halekotte, ist insofern eine Rarität, als es überhaupt nur noch drei Glocken mit diesem Gießernamen gibt. Ferner stellte er nun fest, dass von der Krone der Glocke zwei Einzelhenkel fehlen. Die verbliebenen vier Henkel dienen nicht der Glockenbefestigung. Stattdessen ist die Glockenhaube mehrfach durchbohrt und die Glocke mit Schraubenbolzen am Stahljoch befestigt worden. Außerdem schlägt der Anschlaghammer nicht, wie es notwendig ist, am Schlagring, sondern oberhalb davon, wo er genau die als Verzierung angebrachten Stege trifft. Um die Glocke in ihrem Bestand für die kommenden Jahrhunderte zu sichern, beschloss der Kirchenvorstand am 23. März die Sanierung der Glocke und des Anschlagwerkes. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt rund 4.400 EURO. Nun hofft man in Waltringhausen, dass die Glocke bis zum Mutter-Anna-Fest im Juli wieder „zu Hause“ sein und die Bewohner durch ihr Geläut zu den Gottesdiensten einladen wird.
Auch die aus dem Jahre 1630 stammende Glocke der Uelder Kapelle bedurfte einer Sanierung. So war ein Aufhängungsbügel eines der Kronenhenkel gerissen. Ferner sollen die abgenutzten Schlagringsegmente bis auf das ursprüngliche Maß aufgeschweißt werden. Ebenso muss ein stark abgenutzter Kronenhenkel aufgefüllt werden. Diese Arbeiten werden auch vom Glockenschweißwerk in Nördlingen ausgeführt. Die Kosten für die Sanierung betragen ebenfalls etwa 4.400 EURO.
Reinhard Priesnitz