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Hochkreuz

der Familiengruft von Fürstenberg

Erläuterungen von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke, Weihnachten 2016
Lage nach Strassenverzeichniss: Schrewenstrasse 7 , auf dem Friedhof
Geographische Lage nach Google Earth: 51°32'33.44'' Nord und 8°17'33.60'' Ost
Höhe ü.N.N. 224 m ü. N.N.
Sie stehen vor der Begräbnisstätte der Familie von Fürstenberg.
Von weitem zu sehen ist das etwa 4 m hohe Hochkreuz, da es wegen seiner Höhe über die übrigen Denkmäler hinausragt und durch die weiße, an der Westseite eingefügte, Marmorplatte optisch deutlich sichtbar ist. Der eigentliche Stein des Denkmals ist von rötlicher Farbe, wahrscheinlich aus dem Gebiet am Main.
Auf der Marmorplatte ist folgender Text eingemeißelt:
Franz Friedrich Reichsfreiherr von Fürstenberg Eggeringhausen, Königlicher Kammerherr
geboren zu Herdringen am 26. April 1802
gestorben am 8. Februar 1860
Maria Antonia Freifrau von Fürstenberg geb. Freiin von Imbsen Wever
geboren am 17. Januar 1818
gestorben am 10. Oktober 1852
Reichsfreiherr Franz Friedrich von Fürstenberg, so ist auf der weißen Marmorplatte zu lesen, ist in Herdringen/Arnsberg geboren. Sein Vater Friedrich Leopold von Fürstenberg kaufte im Mai 1817 das Gut Eggeringhausen vom Fürsten von Rietberg und Kaunitz und vererbte es durch Testament im November 1825 an seinen 5. Sohn Franz Friedrich. Franz Friedrich seinerseits schenkte am 21.Januar 1860, kurz vor seinem Tode der katholischen Kirchgemeinde einen Garten zur Anlage eines neuen Friedhofes. Dieser Garten, östlich des Kirchhofes gelegen, hatte eine Größe von 31 Ar, 88 qm = 1,28 Morgen. Diese Schenkung wurde unter dem Vorbehalt getätigt, daß der Familie von Fürstenberg ein Platz für eine Familienbegräbnisstätte ausgespart werde.
Die ausgesparte Fläche hat Seitenlängen von etwa 11 m x 8 m. Eingefasst mit einem Betonsockel und einem aufgesetzten ornamentierten Eisenzaun in 1 meter Höhe. Die Beisetzung der Verstorbenen der Familie von Fürstenberg erfolgte bis 1951 tief unterhalb der Friedhofsebene in der Gruft. Zuletzt wurde der Verstorbene: Lothar Reichsfreiherr von Fürstenberg dort unten bestattet. An die letzte Bestattung erinnere ich mich noch. Die Verstorbenen liegen in einer Hohlkammer. Die Kammer ist vorderseitig mit einer 11,5 cm starken Wand vermauert und mit einem glatten Wandputz versehen., mein Vater Josef Henneke hat die Mauer gearbeitet. Oben an der Westseite ist eine Zaunöffnung und gleich dahinter befindet sich eine nach oben gewölbte 2-geteilte Eisentür, die bis etwa im Jahr 1960 jährlich zu Allerheiligen ganztägig geöffnet war, um allen Friedhofsbesuchern die Möglichkeit zu geben, zu den Gräbern hinab zu steigen.
Insgesamt 19 Stufen mit einer Stufenhöhe von jeweils 19 cm führen nach unten, also auf die 3,61 m tiefer liegende Ebene.
Der untenliegende Raum ist mit massiven Wänden umgeben und ebenso einer massiven Decke.
Die Ausmasse des Raumes sind folgende:
6,25 m lang, 2,73 m breit und 2,60 m hoch.
Die Verstorbenen sind nur hinter der westlichen Wand bestattet, jeweils in 2 Ebenen übereinander.
Auf gußeisernen Platten sind die Namen und Daten folgender Verstorbener abzulesen:
Auflistung der in der Erbgruft von Fürstenberg beigesetzten Verstorbenen

LOTHAR
REICHSFREIHERR VON FÜRSTENBERG
GEB. D. 28.JUNI 1870
GEST.D...2. Aug. 1951......

CHARLOTTE
REICHSFREIIN VON FÜRSTENBERG
GEB. D. 5. APRIL 1913
GEST.D. 12. JULI 1939

BERNHARDINE
REICHSFREIFRAU VON FÜRSTENBERG
GEB. WAGENBRETH
GEB.D. 22.MÄRZ 1874
GST. D. 9. AUGUST 1922 .....................................................................................................................................................................

FRIEDRICH
REICHSFREIHERR
VON FÜRSTENBERG
GEB.D. 22.MAI 1867
GEST.D. 24.DEZ. 1907

MAXIMILIAN
REICHSFREIHERR
VON FÜRSTENBERG
GEB.D. 21. JUNI 1837
GST.D. 28. JUNI 1879

Carl Egon
von Fürstenberg
geb. 22.August ?
+ 8. September 1873

Fritz
von Fürstenberg
geb. am 6. Juli ?
+ d. 12.August 1872

FRANZ FRIEDRICH
REICHSFREIHERR
VON FÜRSTENBERG
GEB.D. 26.APRIL 1802
GEST.D. 8.FEBRUAR 1860

ANTONIE
REICHSFREIFRAU
VON FÜRSTENBERG
GEB. FREIIN VON IMBSEN
GEB.D. 17. JANUAR 1818
GEST. D. 10. OCTOBER 1852

Philipp
von Fürstenberg
geb. 23. Januar 1869
+ 31. Mai 1869

CLARA
REICHSFREIFRAU
von FÜRSTENBERG
GEB. VON PAPEN
GEB. D. 14. SEPTEMBER 1835
GEST.D. 6. FEBRUAR 1882

Francesco - Egon Freiherr von Fürstenberg
Generalmajor
1845 - 1917

Marie Freifrau von Fürstenberg
von Schlachtendal
1851 - 1923
Translati 1962

Anmerkung:
1. die Beschriftung in Groß- und Kleinschrift ist wie oben dargestellt in der Gruft zu lesen.
2. Franz-Friedrich v. Fürstenberg war der Stifter des Friedhofsgeländes im 1. Teil
3. Maximilian v. Fürstenberg war im Jahre 1857 König des Mellricher-Kirchspiels- Schützenvereins, Königin war Lisette Schrewe.
Nicht unten in der Gruft beigesetzt, wohl aber innerhalb des umzäunten Geländes von oben sichtbar, hinter dem Hochkreuz, sind östlich bestattet :

FERDINAND
REICHSFREIHERR
VON FÜRSTENBERG
OBERSTLEUTNAND A.D.
* 27.8.1894
+ 28.5.1971

RUTH
REICHSFREIFRAU
VON FÜRSTENBERG
GEB. VON CARLOWITZ
* 18.12.1898
+ 22.4. 1966

Msgr. Dr. Michael
Freiherr
von Fürstenberg
*16.März 1942
+ 22.März 2012

Anzumerken ist hier: Michael von Fürstenberg war von 1953 bis zu seinem Tode im Jahr 2012 Eigentümer des Gutes Eggeringhausen. Er ist hier neben seinen Eltern bestattet. Michael von Fürstenberg hat nach Erreichen der Volljährigkeit das Gut von seinem Onkel Lothar Reichsfreiherr von Fürstenberg geerbt und bewirtschaftete es selbst bis zur Aufnahme seines Studiums zum Priestertum. Am 18.7.1981 wurde er zum Priester geweiht.
Seinen Ruhestand verlebte Michael v. Fürstenberg in Münster, wo er auch verstarb.

Die Gräber der oben genannten Verstorbenen sind mit dicken Steinplatten abgedeckt , mit den Ausmaßen: 1,45 m lang, 70 cm breit und 15 cm dick. Bei dem Steinmaterial handelt es sich um " Hessisch Neugrün" aus den Steinbrüchen bei Herborn. Die rechte Steinplatte wurde bildhauerisch bearbeitet vom Steinbildhauer Hans-Dieter Schütte aus Klieve. Diesen Bereich der Grabplatten kann man betreten, bei Achtung auf eine Stufe am Zaunrand, es ist nur eine Kette lose vorgehängt, die an der rechten Seite ausgehängt werden kann.
Die Grabplatten sind von Westen nach Osten ausgerichtet, das Kopfende der Grabstellen ist Osten.

Links neben den drei Grabplatten ist das Denkmal von dem Grab der Eltern des Freiherrn Ferdinand von Fürstenberg, dem Vater von Michael von Fürstenberg. Auf dem Denkmal steht eingemeißelt:
Clemens Wenzeslaus Freiherr von Fürstenberg, geb. 16.April 1839, gest. 29.Dez. 1904, darüber ist das Wappen derer von Fürstenberg zu sehen.

Rechts daneben ist eingemeißelt:
Freifrau Marietherese von Fürstenberg, geb. Freiin von Ketteler
Geb. 24.Juli 1849, gest. 23.Mai 1931, ruht in Freckenhorst, darüber ist das Wappen derer von Ketteler eingemeißelt, der Kesselhaken.
Auf diesem Denkmal war bis etwa im Jahr 2014 ein Steinkreuz aufgestellt. Infolge baulicher Schäden mußte dieses Steinkreuz abgenommen werden.

Rechts neben diesem Denkmal sehen Sie die Grabplatte wie folgt gestaltet:
An allen vier Ecken ist jeweils ein Wappen eingemeißelt, die später erläutert werden.
Dann folgt:
CHRISTUS REGNAT IMPERAT; übersetzt: Christus siegt, regiert und herrscht.
Darunter das Fürstenberg-Eggeringhausen Wappen mit einer Königskrone aufgesetzt.
Darunter: FERDINAND FREIHERR VON FÜRSTENBERG Oberstleutnand A.D.
Geb. 27.8.1894, Gest. 28.5.1974
Darunter: R.I.P. lateinisch" Requiescat in pace", zu deutsch: Ruhe in Frieden.

Wie schon erwähnt, sind an allen Ecken kleine Wappen dargestellt, sie bedeuten:
Oben links: das uralte Wappen der Familie von Fürstenberg, als Hinweis auf seinen Vater Clemens Wenzeslaus von Fürstenberg,
Oben rechts: das Wappen der Familie von Ketteler, ( ein Kesselhaken) als Hinweis auf seine Mutter Marietheres geborene von Ketteler,
Unten links: das Wappen der Familie von Hoensbroech (ein stehender Löwe) als Hinweis auf Sophie geborene von und zu Hoensbroeck, seine Großmutter väterlicherseits,
Unten rechts: das Wappen der Familie zu Stolberg Stolberg, (ein Hirsch) als Hinweis auf Pauline Gräfin zu Stolberg Stolberg, seine Großmutter mütterlicherseits.

Die mittlere Grabplatte ist wie folgt gestaltet: An allen vier Ecken ist auch hier ein Wappen dargestellt, die später erläutert werden.
Dann folgt: SURREXIT DOMINUS VERE, übersetzt: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden.
Darunter links das Wappen der Familie von Fürstenberg-Eggeringhausen, rechts daneben das Wappen ihrer Eltern von Carlowitz, über beide Wappen eine Königskrone.

Darunter: RUTH REICHSFREIFRAU VON FÜRSTENBERG GEB. VON CARLOWITZ
GEB: 18.12.1898 GEST. 22.4.1966
Darunter: RIP. Lateinisch "Requiescat in pace" zu deutsch: Ruhe in Frieden.
Wie schon erwähnt, sind an allen vier Ecken Wappen dargestellt; sie bedeuten:
Oben links: das Wappen von Carlowitz, (drei mit Stielen verbundene schwarze Kleeblätter) als Hinweis auf Ihren Vater, bzw. elterliches Wappen
Oben rechts: das Wappen von Stieglitz, ( im Wappen der Stieglitz und der Adler) als Hinweis auf ihre Mutter Pia Freiin von Stieglitz
Unten links: das Wappen von Könneritz ( 3 Krüge) als Hinweis auf ihre Großmutter mütterlicherseits, Ida Freiin von Könneritz.
Unten rechts: das Wappen derer Aus dem Winkel, ( drei übereinander liegende rote Pflugschare) als Hinweis auf ihre Großmutter väterlicherseits, Emma Freiin aus dem Winckel.

Die rechte Grabplatte ist wie folgt gestaltet: An allen vier Ecken wiederum ein Wappen.
Darunter: VIGILATE ET ORATE: übersetzt: Wachet und betet.
Darunter das Wappen von Fürstenberg-Eggeringhausen.
MSGR: DR. JUR. CAN. MICHAEL FREIHERR VON Fürstenberg,
Es bedeuten MSGR. Monsignore, ein päpstlicher Ehrentitel und Dr. jur can bedeuten Doktor der kanonischen Rechtswissenschaft, d.h. des römischen Kirchenrechts
Geb. 16.3.1942, Priesterweihe 18.7.1981, Gest. 22.3.2012
Darunter: RIP, lateinisch Requiescat in pace, zu deutsch: Ruhe in Frieden

Die Wappen bedeuten:
Oben links: das Wappen von Fürstenberg-Eggeringhausen, als Hinweis auf seine Eltern
Oben rechts: das Wappen von Carlowitz, als Hinweis auf seine Großeltern mütterlicherseits
Unten links: das Wappen von Ketteler, ( der Kesselhaken) als Hinweis auf seine Großmutter väterlicherseits, Marietherese Freiin von Ketteler,
Unten rechts : das Wappen von Stieglitz,( Stieglitz und Adler) als Hinweis auf seine Großmutter mütterlicherseits, Priska Freiin von Stieglitz

Zum Verzeichnis der Bildstöcke, Wegkreuze und Grotten