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Bildstock

der Gemeinde Anröchte

Erläuterungen von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke, Weihnachten 2016
Lage nach Strassenverzeichnis: Prozessionsweg/Sunderweg
Geographische Lage nach Google Earth: 51°32'37.80'' Nord und 8°17'14.65'' Ost
Höhe ü.N.N. ca. 209 meter
Sie sehen einen aus Anröchter grünen Sandstein gehauenen Bildstock mit umfangreicher Inschrift, der Bildstock steht unter Denkmalsschutz. Ein Metallgitter verschloss den Tabernakel in früheren Jahren. Der Bildstock steht unmittelbar neben dem Wegesrand und kann zu ebener Erde erreicht und angefasst werden.
Der Bildstock weist einen halbkreisförmigen Bekrönungsstein mit schöner Inschriftenkartusche auf.
Früher galt der Bildstock als zum Schloss Eggeringhausen gehörig, jetzt steht er auf dem Grundstück der Gemeinde Anröchte
Bis zum Jahre 1920 stand der Bildstock südlich der Kreisstraße vor der heutigen Schützenhalle. Dann wurde er auf die nördliche Seite der Straße versetzt, wo er bis etwa 1962 stand und von Familie Weber (Schützenstraße 28) geschmückt wurde.
Dort war der Bildstock auch die 2. Station der bis 1970 jährlich durchgeführten Markusprozession (hier Näheres dazu).
Später ist der Bildstock dann an den jetzigen Standort versetzt worden, dieses Grundstück gehörte zum damaligen Zeitpunkt dem Landwirt Franz Pilgrim-Vogt.
Wegen der engen Verbindung des Vogts-Hofes zum Schloss Eggeringhausen war die Verlagerung möglich. Später zu Anfang der 60er-Jahre hat die frühere Gemeinde Mellrich dieses Grundstück zum Bau einer Kläranlage gekauft und damit auch den Bildstock erworben. Die Kläranlage ist etwa im Jahre 2010 abgebrochen worden. Von diesem Standort werden die Abwässer der Ortschaft Mellrich nun durch eine ca. 5 km lange Rohrleitung nach Klieve zur Zentralkläranlage geleitet und dort gereinigt.
An dieser Stelle sei auch auf das angrenzende Naturschutzgebiet "Sonnenbornbachtal" hingewiesen. Die diesbezügliche Verordnung über die Festsetzung des Naturschutzgebietes ist am 24.Juli 2016 in Kraft getreten. Das NSG erstreckt sich grob gesagt in nördlicher Richtung von hier längs des Bachlaufes bis zur Landstrasse 747 - Kormecke- zwischen Robringhausen und Klieve. Nach Süden erstreckt sich das NSG an Altenmellrich vorbei bis kurz vor Waldhausen.
Die Inschrift am Bildstock lautet:
VIgInI DOLOROSAE affLICtoruVM reVgIo Devote Posuerunt Joes. Henr. CHristoph Münch ju doCtor illmi et exelltimi. Sacri Rom! IMP comitis a Kaunitz et Ritberge consiliarius et administrator dominorum Ritbergensium in hoc Principatu Westfaliae sitorum nec non Margaretha Maria Elisabetha Harsewinkel conjuges.
MDCCLVVIIIII = 1765
Übersetzung:
Die Eheleute Josef Hnr. Christoph Münch, Dr. jur., des erlauchten und erhabenen Grafen des Heiligen römischen Reiches von Kaunitz und Rietberg
Berater Verwalter der Rietberger Besitzungen, im Herrschaftsbereich Westfalen, und Margaretha Maria Elisabeth Harsewinkel haben (dieses Heiligenhäuschen)
aus Frömmigkeit der schmerzensreichen Jungfrau, der Zuflucht der Bedrängten, erbaut.

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