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Bildstock

der Familie Niggemann


Alle Tage

Man soll alle Tage
wenigstens ein kleines Lied hören
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn es möglich wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.

Johann Wolfgang von Goethe


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019

Lage nach Straßenbezeichnung: Erwitter Str. 5
Geographische Lage nach Google Earth: 51°34'11.87'' N 8°22'18.39'' O
Höhe ü.N.N. 203 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Sie stehen vor einem besonders auffälligen Bildstock der barocken Bauart, errichtet im Jahre 1756.
In der Kartusche des gerundeten Dach-Oberteils wurde in bildhauerischer Feinarbeit und vertieft erhabener Steinmetztechnik die Kurzbezeichnung des Namens Jesu IHS , das H mit aufgesetztem Kreuz herausgearbeitet. Der Bildstock hat vielerlei Standort-Situationen erlebt, aber insbesondere unterstand er immer der liebevollen Pflege der Familie Niggemann-Gröne.
Bis zum Ausbau der Erwitter Strasse 1980 stand der Bildstock westlich der knorrigen alten Linde mit der Öffnung nach Westen. Bedingt durch die Strassenverbreiterung erfolgte die Versetzung an die Ostseite der Linde. Auch wenn der Standort des Bildstockes außerhalb des Hofgrundstückes erfolgte und öffentliche Grundstücke in Anspruch nahm, so war und blieb er doch immer Niggemanns Bildstock.

Seit der Zeit der Errichtung wurde im Rahmen der Prozessionen des Dorfes vor dem Bildstock regelmäßig eine Station abgehalten. Geschmückt mit Blumenteppichen in jährlich sich änderndem Muster - ein Augenschmaus, wie alte Fotos im Besitz der Familie zeigen - mit Fahnen und Girlanden, mit Schriften in Blumenteppichen aus verschieden farbigen Blumen wurde die tiefe Verehrung des Glaubens deutlich nach außen getragen.
Das Medaillon des Unterteiles enthält eine reiche und umfangreiche Bildhauerarbeit. Leider sind die Motive nicht mehr zu erkennen.
Der lateinische Text aber lautet:
Bergena
Deo
et
sanCro M iCo
OptVLjI

Hier wird Berge lateinisch Bergena genannt und Sankt Michael abgekürzt in MiC(ael)o benannt.
Die Übersetzung ins Deutsche könnte sein:
(In) Berge für Gott und den hl. Michael (Schutzpatron der Berger Pfarrkirche)
Das Jahr der Errichtung ist im Chronogramm (Fettdruck der lateinischen Großbuchstaben) dargestellt:
M 1000
D 500
CC 200 (100 + 100 )
L 50
V 5
I 1
1756 (Jahreszahl)

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