Die wahre Lebensweise
besteht darin,
im Alltäglichen
das Wunderbare zu sehen.
Pearl S. Buck, 1892 - 1973,
amerik. Schriftstellerin,
Nobelpreis für Literatur
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Dorfstraße 23
Geographische Lage nach Google Earth: 51°32'09.96'' Nord 8°16'01.77'' Ost
Höhe ü.N.N. 183 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Der Bildstock steht nicht unter Denkmalschutz, ist aber in diesem Jahr von der Fa. Steinwerkstatt Sobbe Werl restauriert worden.
Nun werden Sie erstaunt sein, 2 Fotos. Sie haben recht, der Bildstock wurde im Rahmen der Restaurierung von der einen Straßenseite zur anderen Straßenseite versetzt. Sie stehen vor einem Bildstock der kleineren Bauart. Mit seiner spitzgiebeligen Ausbildung als Dach und aufgesetztem kleinen Kreuz misst der Bildstock etwa 2 m Höhe. Der eingelassene Tabernakel ist mit einem kleinen Fenster gegen die Witterung geschützt. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten wurde das alte morsche Eichen-Holzfenster gegen ein neues Fenster aus Stahl ausgetauscht.
Die vorderseitige Inschrift lautet:
"O Herz mit sieben Schmerzensstich
Für uns durchbohrt so jämmerlich,
Ach erbarm dich aller Herzen
Die in Elend Not und Schmerzen
Flehen hoffnungsvoll zu dir
Hilf in dieser Not auch mir."
Erbaut Anno 1929 von Elisabeth Henke (genannt Dahlhoff)
Sie erbaute den Bildstock nach dem Tode ihres Mannes , der 1929 verstarb.
Eine Muttergottesstatue im Heiligenhaus wurde vor vielen Jahren gestohlen. Dem Text entsprechend war das Herz der Statue mit sieben Schwertern durchbohrt.
Der Bildstock wurde von Frau Elisabeth Henke geb. Schlottmann ( jetzt Grofe Anröchte, Hauptstraße 114) im Jahr 1929 aufgestellt, Anlass war der frühe Tod ihres Ehemannes Theodor mit 55 Jahren, während die Ehefrau erst 29 Jahre alt war, das Ehepaar hatte 5 Kinder.
Danach um 1940 wurde der Hof durch Sohn Theodor Henke zusammen mit Elisabeth geb. Thiele aus Niederbergheim bewirtschaftet. Theodor Henke fiel als Soldat im 2. Weltkrieg bei Kiew und hat dort seine letzte Ruhestätte gefunden. Aus dieser 1. Ehe ging ein Mädchen hervor, jetzt Frau Hildegard Gösmann in Altengeseke. Witwe Elisabeth Henke heiratete dann in 2. Ehe Theodor Schorlau. Aus der 2. Ehe gingen Marlies und Theo hervor. Steht man heute vor der kleinen Hofstelle mit dem in 1968 neu erbauten Haus, dann muß man in vollem Respekt feststellen, das es damals sicher ein gewaltiger Kraftakt von der Familie war, so eine großes Haus von dem Erlös der kleinen Landwirtschaft zu errichten, das ging nur durch eisernes Sparen.
Sohn Theo Schorlau starb unverheiratet in den 70-er Jahren während Marlies Herrn Meschede in Brüllingsen/Möhnesee heiratete. Aus dieser Ehe gingen wiederum 2 Söhne hervor.
Marlies Meschede verkaufte den Hof an die Eheleute Gotterbe.
Im Rahmen der Gespräche um die Restaurierung des Bildstocks eröffnete sich die Möglichkeit, den Bildstock vom bisherigen Standort auf der Hofstelle weg zu nehmen und an die andere Straßenseite zu versetzen. Nur durch Aktivierung vieler Eigenleistungen war es dann möglich, zusätzliche Kosten der Versetzung zu vermeiden.
Für jeden, der ins Dorf einreist ist es nun ein schöner Blick, am Abend einen Blick auf den erleuchteten Bildstock zu werfen. Gut ist, daß der Bildstock in unmittelbarer Nähe zum alten Standort am Bürgerradweg einen neuen Standort gefunden hat. Hervorzuheben ist auch, daß die eingestellte Muttergottes ein Geschenk der Frau Christa Müller geb. Johannknecht an alle Altenmellricher ist. Vormals befand sich die Muttergottes-Statue im früheren Hause Tiete, St.-Georgs-Platz 8.