Du kannst dein Leben
nicht verlängern und nicht verbreitern,
aber du kannst es vertiefen.
Gorch Fock, 1880 - 1916 deutscher Schriftsteller
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Dorfstraße 23
Geographische Lage nach Google Earth: 51°32'13.90'' Nord, 8°16'00.88''
Höhe ü.N.N. 179 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Sie stehen vor einem Kreuz, das etwa 2 m von der Gartengrenze auf dem ca. 1 m höheren Gartengrundstück steht. Der am Garten vorbei führende Bürgerradweg (Eigenleistung der Altenmellricher Dorfbewohner) gibt Gelegenheit und Platz zum Aufenthalt. Einige Meter weiter zum Ort finden Sie eine Sitzbank zum Verschnaufen.
Ein mächtiger Grünsandsteinsockel hält das Kreuz gegen alle Stürme in der Senkrechten.
Im Sockel ist folgende Inschrift in erhabener Steinmetzkunst zu lesen:
Eheleute
Franz Fromme
Fränzi *Lüchtefeld
1909
Das Kreuz gehört zum nahestehenden Haus der Eheleute Heinz Lakotte und Margarethe geb. Fromme. Am 9.Dezember 2017 habe ich nach vielen Versuchen endlich beide in ihrem Haus erreichen können.
Heinz Lakotte sagte mir zum Kreuz folgendes: Das frühere Steinkreuz wurde von den Großeltern der Margarethe geb. Fromme errichtet. Die Großeltern waren Franz Fromme und Ehefrau geb. Lüchtefeld-Söhse aus Mellrich, Hochzeit am 15.Juli 1883.
Franz Fromme hat den kleinen Hof Sotberg Nr. 10 in Altenmellrich gekauft. Er stammte vom Branne, wie Heinz schilderte, das ist der Hof an der Belecker Strasse 104 in Uelde.
Heinz Lakotte erzählte weiter, meine Frau und ich, wir haben 1964 auf dem elterlichen Grundstück meiner Frau unser Haus gebaut. Etwa um 1968, als wir eingezogen waren, habe ich versucht, das Kreuz von Moos und Grünspan zu säubern, dabei kippte es auf einmal nach vorne in den Strassengraben und war beschädigt.
Wir haben uns nach langer Zeit dann entschlossen, das Steinkreuz durch ein Holzkreuz zu ersetzen.
Bis zum heutigen Tag lagert das Steinkreuz noch in der Garage beim Hof Sotberg Nr. 10
Auf meine Frage, wo er denn seine Wurzeln habe, sagte er mir folgendes:
"Meine Vorfahren waren Hugenotten, sie waren damals in Schlesien angesiedelt. Später wohnte ich mit meinen Eltern nahe Berlin in Altentreptow/Brandenburg. Meine Mutter war 1897 in Magdeburg geboren, mein Vater war 1900 geboren. Leider starb meine Mutter viel zu früh mit 52 Jahren und ich war noch nicht ganz volljährig. Ich hatte einen Vormund (Betreuer) und kam nach Nettelstädt (Stadtteil von Rüthen) und arbeitete dort auf einem Hof. Danach nahm ich später eine Arbeitsstelle bei der Hella in Lippstadt, dort lernte ich dann Margarethe kennen. Später arbeitete ich bis zum 65. Lebensjahr bei der Fa. Wittekind Zementwerk in Erwitte .
Anmerkung: Frau Lakotte hat vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten. Wie sie mir aber sagte, habe sich ihr Zustand schon wesentlich verbessert.
Die Eltern der Margarethe Lakotte waren die Eheleute Josef Fromme, genannt Spitzmann, und Margaretha geb. Berghoff aus Oestinghausen/Lippetal.
Eine etwas ausführlichere Familienchronik finden Sie am nebenstehenden kleinen Wegekreuz, AM 02a.
Ergänzung des Textes: Wie im Vorhinein erwähnt, war statt des Steinkreuzes ein Holzkreuz versetzt worden. Da das Steinkreuz sehr schön und aufwendig gearbeitet war und insbesondere einen historischen Wert hat, habe ich alles daran gesetzt, dass dieses schöne Steinkreuz wiederum an seinen alten Platz kam. Unter erheblichen Einsatz meiner Eigenleistung ist es dann gelungen, das schöne Steinkreuz restaurieren zu lassen und wieder aufzustellen. Einer meiner Grundgedanken war auch, daß das Holzkreuz in einigen Jahren morsch sein wird und dann möglicherweise kein Ersatz folgt, das ist beim Steinkreuz anders.Ein neuer Corpus aus Beton wurde auch angebracht, den Anstrich habe ich durchgeführt.