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Kreuz

der Familie Deimel-Pothmann


Für Wunder muss man beten,
für Veränderungen muss man arbeiten.

Thomas von Aquin


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019

Lage nach Straßenbezeichnung: Köstergasse
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'25.19'' N 8°14'52.81 O
Höhe ü.N.N. 169 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Das Kreuz steht nicht unter Denkmalschutz.
Sie stehen vor einem Kreuz, das sie berühren können. Zu ebener Erde können Sie auf einer gepflasterten Unterlage unmittelbar bis ans Kreuz gehen. Ein seitlich eingebautes Rundbeet ist zu beachten. Das Kreuz hat einen Korpus in hell-bräunlicher Farbe. ansonsten ist es ein schlichtes Steinkreuz.
Franz-Josef Remmert (+ 2019)aus Altengeseke beschreibt in der von ihm verfassten Broschüre "Bildstöcke und Wegkreuze in Altengeseke im Sommer 2018" das vor Ihnen stehende Objekt folgendermaßen:
Art: Kreuz mit Korpus
Standort: Küstergasse
Eigentümer: Fam. F. Deimel
Errichtet: Das Datum der Errichtung ist nicht mehr feststellbar.
Grund der Errichtung: Die Menschen glaubten infolge verschiedener Beobachtungen, es spuke hier. Deshalb ließ man einen Pater aus Werl kommen. Dieser zog drei Kreise. Dann soll er mit dem Geist gesprochen haben. Derselbe habe ihm geantwortet, er müsse hier umgehen. Der Pater habe den Geist dann in einen Birnbaum verbannt. Dann sei an dieser Stelle von Adam Deimel ein Kreuz errichtet worden.
Inschrift: Keine Inschrift
Renovierung: Trotz mehrmaliger Zerstörung durch Vandalismus ist dieses Wegkreuz jetzt in tadellosem Zustand. Das Kreuz wurde von der Familie F. Deimel immer wieder renoviert.

Dr. Grusemann schreibt in seinem Buch "Altengeseke 833 - 1983" auf Seite 106 über den Deimeln Hof:
Deimel gt. Pothmann -

Im Patroklizehntregister (1400) wird das Gut der Herren von Mülheim (Nr. 20) genannt, das von Heinrich Herkemann bewohnt wird. aber schon im Nachtrag Johann Schellewalt angibt, dessen Name nochmals später durchgestrichen und ersetzt wurde durch "lohan dey alde Dusscher", d. i. Düsker. Das Allager Markregister verzeichnet ebenfalls ein Gut "per Schellewalt" mit 8 Echtwerken (1484). Wenig später heißt es in einer Mescheder Urkunde vom 3. 12.-1493: Die Brüder Heinrich und Menge v. Graffen zu Anröchte haben einen Hof zu Alten Iesschen, den jetzt Henrich Schellewalt baut und welcher des Knappen "Johanns von Anröchte Gut" genannt wird; diesen Hof verkaufen sie den Augustinern zu Lippstadt (Fahne Boch. 20 S. 111).

Am 27. 2.1568 verkauft Caspar v. Graffen, Sohn des o. g. Menge v. Graffen zu Anröchte, dem Abt Alexander zu Bredelar eine Kornrente von 1 Malter aus Poetmanns Gut zu Altengeseke.
In der Urkundensammlung (Fahne Boch. I 112) steht zwar "Soetmans Gut"; aber das ist offensichtlich ein Lese- und Schreibfehler für ,,Poetmann" (beides mit langem -o- gesprochen), denn der Eigentümer ist in beiden Fällen ein v. Graffen zu Anröchte, und einen Soetmann hat es in Altengeseke nicht gegeben. Da der Kolon eines Hofes schon mal wechselte, kann man nicht ohne weiteres annehmen, dass der Düskerhof derselbe ist, wie der Schellewalthof. Es ist eher anzunehmen, daß der Hof des "alten Düscher" der spätere Düsker-Hense ist, daß aber der v. Graffen'sche Hof der Poetmanns Hof ist; beide lagen in der Österecke. Ein Johan Poitmann "sampt seinem Soen" wird 1536 genannt; dieser Sohn (?) Henrich Poetmann wird 1565 mit der vierthöchsten Steuersumme veranschlagt. Und noch 1759 soll ein Pothmann 3 Rtlr. 9 Gr. Steuern zahlen. Selbst 1802 ist Pothmann noch ein Vollspannhof.
In dem 1804 geborenen Theodor Pothmann haben wir den letzten Namensträger dieser Linie. Seine Tochter Elisabeth heiratet einen Franz Heinr. Deimel, daher die Hofbenennung Deimel gt. Pothmann; sie stirbt als Witwe und hinterläßt unter ihren Immobilien u. a. den "Baumgarten", der früher Bomhof hieß.

Ergänzend hierzu sei berichtet:
Die heutigen Eigentümer des Deimeln Hofes sind Friedrich und Ulrike Deimel geb. Sauer. Die Ländereien des Hofes sind verpachtet; Friedrich ist Versicherungsmanager und Ulrike Lehrerin. Aus der Ehe gingen 3 Kinder hervor, Roman, Lara und Ira.

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