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Kreuz

der Familie Brinkhoff-Hanno


Der Herr schaut nicht so sehr
auf die Größe der Werke,
als vielmehr auf die Liebe,
mit der sie getan werden.
Theresa von Avila, 1515 - 1582, Karmeliterin , Spanien


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019

Lage nach Straßenbezeichnung: Am Kirchplatz 4
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'12.46'' N 8°14'51.57'' O
Höhe ü.N.N. 173 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Sie stehen vor einem Kreuz, das wie so viele als typisches Hofkreuz angesehen werden kann, sofort im Blickfang des Besuchers und Vorbeireisenden gibt es das Signal der Verkündigung unseres Glaubens. Das Kreuz hat eine Höhe von 2,90 m und eine Breite von 1,50 m.
Das über dem Korpus montierte Dach schützt Jesus vor den Unbilden des Wetters, über dem Korpus lesen sie INRI,
INRI oder auch J.N.R.J. sind die Initialen für den lateinischen Satz:
Jesus Nazarenus Rex Iudaeorum. (auch Jesus Nazarenus Rex Judaeorum)
Jesus von Nazareth, König der Juden.

Unmittelbar vor der Hofeingrenzungsmauer wurde der Standort gewählt. Umgeben von einer kleinen Grünanlage, die wiederum etwas geschützt ist durch einen niedrigen Zaun.

Franz-Josef Remmert (+ 2019) aus Altengeseke beschreibt in der von ihm verfassten Broschüre: "Bildstöcke und Wegkreuze in Altengeseke im Sommer 2018", das vor Ihnen stehende Objekt folgendermaßen:
Art: Holzkreuz mit Korpus
Standort: Am Kirchplatz
Eigentümer Fam. Brinkhoff-Hanno
Errichtet: 1983
Altes Kreuz stand ursprünglich im Hofgarten/Wiese der Familie Brinkhoff- es war verfallen - die Eheleute errichteten als Ersatz ein neues Holzkreuz.
Grund der Errichtung des alten Holzkreuzes: Die Kinder auf Hannos Hof sollen krank gewesen sein. Man habe ein Gelöbnis gemacht, falls sie gesund würden, ein Kreuz zu errichten.
Dr. Grusemann schreibt in seinem Buch Altengeseke 833 - 1983:
Brinkhoff gt. Hanno

Der Hofesname Hanno geht zurück auf Henrich Hannaw (sprich Hanno), der 1565 mit dem Durchschnittswert von 1 Gulden besteuert wird. Im Jahre 1685 zahlt der Kötter Dreis (Andreas) Hanno an Steuern 18 Groschen und liegt damit weit unter dem Schnitt. Und 1759 haben wir außer dem Viertelkötter Hanne (24 Gr.) einen "Brandweinsbrenner" Hanne, der an Steuern das zweieinhalbfache zahlt. Das Branntweingeschäft muß wohl sehr lohnend gewesen sein. Beide wurden getrennt besteuert und waren demnach selbständig. So war es noch 2 Generationen später mit dem Hofbesitzer Caspar Brune gt. Hanno (1829) und dem Branntweinbrenner Franz Hanno (Westfalenlexikon 1832/5. Wenig später wird Caspar Heinrich Brune genannt, 1841. Sein Sohn Josef Brune war mit Margarethe Grothe gt. Windhof nur wenige Jahre verheiratet, dann ging die Witwe eine zweite Ehe ein mit Fr. Caspar Josef Brinkhoff vom Plaß (geboren "in castello" laut Kirchenbuch), der auf den Hof an der Kirche zog. Er war das achte Kind des Joh. Heinrich Brinkhoff, der den Junkernplatz 1801 gekauft hatte. Sein Sohn Kaspar Brinkhoff und Ehefrau Maria Deimel gt. Pothmann hatten wohl Anrechte auf den Plaßhof, verzichteten aber aus familiären Gründen darauf. Sie blieben auf dem Hof an der Kirche (Nr' 10). Der letzte ,,Plaßmann" Josef Brune und Kaspar Brinkhoff waren nach der Niederschrift einer Zeugenaussage Halbbrüder; ihre gemeinsame Mutter war Margaretha Grothe:

(Es folgt eine kleine Ahnentafel, die aus technischen Gründen hier nicht dargestellt werden kann).
I
I
Die Nachkommen Brinkhoff bewohnen das Haus noch heute. Die ehemalige Deele hinter der alten Toreinfahrt ist mittlerweile in den Wohnbereich des Hauses einbezogen worden und in ihrer vorderen Hälfte in vorbildlicher Lösung zu einem behaglichen Wohnraum umfunktioniert worden.
Nach der Schultenchronik ist Adam Josef Brinkhoff (geb. 1816) seinem Bruder Fr. C. Josef Brinkhoff bei seinem Umzug auf den Hof an der Kirche gefolgt als Branntweinbrenner und Gastwirt, womit er die Tradition aufrechterhält, daß sowohl ein Landwirt wie auch ein selbständiger Gastwirt auf dem Hofe ansässig sind.
Wegen des guten Zustandes ist eine Restaurierung des Kreuzes nicht erforderlich.

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