Die Gelegenheit,
den Menschen große Dienste zu erweisen,
ist nicht sehr häufig.
Dagegen kann man auf Schritt und Tritt
jemandem eine kleine Freude machen.
Carl Hilty, 1833 - 1909, schweizer. Staatsrechtler
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Steinbreite 3
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'22.54'' N 8°1424.41'' O
Höhe ü.N.N.169 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Sie stehen vor einem großen Kreuz, das Sie nicht anfassen können, es steht etwa 3 m von der Straße im Grundstück. Das kleine Grundstück ist eingefriedet und flächendeckend mit Kirschlorbeer bepflanzt. Zur Straße wird das Fleckchen Erde mit einem senkrechten Lattenzaun begrenzt, während rückseitig eine Hainbuchenhecke den Abschluss bildet. Hier am Gesamtbild wird wiederum deutlich, dass die Hofbewohner Ihren Glauben allzeit deutlich machen wollten.
Das steinerne Kreuz mit Corpus ist 3,50 m hoch und 1,15 m breit.
Dr. Grusemann hat in seinem Buch "Altengeseke 833 - 1983" dieses Kreuz nur abgelichtet, nicht aber beschrieben.
Das Kreuz ist heftig von Efeu umrankt, aber dennoch gibt es die Inschrift
Im Kreuz ist Heil
1862
Zur wechselvollen Geschichte des Hofes schreibt Dr. Grusemann in seinem o.bez. Buch:
Finkeldei - Hahne - Schröder - Schnittker
Ein altbekannter Hofesname in Altengeseke ist Finkeldei. Im Jahre 1639 hat ein auf dem
Lohagen geborener Georg Finkeldei als ein guter Kenner der Besitzverhältnisse an der
Landweisung für das Gut Lohagen teilgenommen. Dort waren er selber und seine Mutter
wohl als Knecht und Magd beschäftigt, stammten aber sicherlich vom Finkeldeihofe. Dieser
Hof in der Mitte des Dorfes gelegen war ein Kolonathof des Schlingwurm, nachdem er
früher mal zum Wrede'schen Besitz gehört hatte. In den Steuerregistern taucht der Name
mit dem Dreispannbauern Christian Finkeldey 1685 auf; er ist nach der Höhe der Steuern
als fünfgrößter Hof einzustufen, ähnlich so 1759. Und noch 1802 ist er neben Schulte,
Stallhans und Coers einer der leistungsfähigsten Höfe.
Um diese Zeit (1759) war Jost Winne, ein Kötter, Erbpächter des "Schlingwurm"; Pfarrer
Löcke schreibt z. B. 1747 über "den Schlingwurm, welcher anjetzo Jostwinnenhof heißt".
Dieser Jost Winne, der Bauerrichter war, hat vom Freiherrn von Fürstenberg auch den Finkeldeihof
übernommen, von wo aus er "beide Höfe in einer Oekonomie gehalten" habe,
gemeinsam bewirtschaftet vom Finkeldeihofe aus. Dorthin hatte er alles Vieh vom
Schlingwurm, 2 Pferde, Rindvieh und Schweine, mitgenommen und die verbleibenden
altersschwachen Schlingwurmhäuser an Untermieter ausgetan.
Nach Jost Winne wurde der Finkeldeihof in Erbpacht an Heinrich Hahne gt. Jäger aus Robringhausen
vergeben, und danach an seinen gleichnamigen Sohn. Aus dem Schlingwurm'schen
Güterbestand erhielt der Hof Finkeldei den Lohkamp, vier Morgen am Berge
und einen Waldanteil in der Allager Mark, der der Berechtigung eines Dreispannhofes entsprach.
Als das alte hölzerne Wohnhaus auf dem Schlingwurm abgebrochen wurde, erwarb
es Heinrich Hahne und baute daraus eine Scheune am Püttwege. Nach vorübergehender
Bewirtschaftung des Hofes durch Gottfried Hahne zu Anfang des 20. Jahrhunderts
kam durch Einheirat Franz Schröder aus Robringhausen auf den Hof. Dessen Tochter Hermine
heiratete Josef Schnittker, der heute den Hof bewirtschaftet. - Bei der Straßenerweiterung
der Ortsdurchfahrt ist die Soester Straße an der Nordseite des Hofes tiefer gelegt
worden, so daß die Einfahrt auf den Hof - mit Umständen verbunden - an die Steinbreite
verlegt werden mußte. - Die Soester Straße von Brinkhoffs Linde, wo der alte Lohweg
begann, bis zu Kerstings Knapp hieß im vorigen Jahrhundert "Püttweg" .
Zusatz: Die Eheleute Josef und Hermine Schnittker hatten 3 Töchter, von denen Cilly den Hof zu Eigentum übertragen bekam und ihrerseits Herrn Albersmeier heiratete.
Weiterer Zusatz: Der Verfasser dieser Beschreibung hat natürlich die Eheleute Josef und Hermine gut gekannt und ich möchte den Beiden meine allerhöchste Hochachtung versichern. Was haben die beiden gerackert und getan um ihren Hof auszubauen und zukunftsfähig zu machen. Josef mit seiner schweren Kriegsverletzung, in dem eine Stahlplatte auf dem Kopf sein Gehirn schützte und dann Hermine, nein was bleibt mir diese Frau in Erinnerung, was ist sie gelaufen wegen der Umstände, die ihren Hof trafen mit der Verbreiterung der Soester Straße und mit der Neuanlegung der Zufahrt von der Steinbreite. Und was haben beide für einen Ärger durchstehen müssen, als der Güllebehälter unterm Stall undicht wurde im zeitlichen Zusammenhang mit dem Straßenausbau. Mein Gott was hat sich diese Frau gefallen lassen. Häufig habe ich in dieser Angelegenheit mit dem weit entfernten Straßenbauamt in Meschede telefonieren müssen, Wenn es um Schnittkers ging, dann reichte es, nur den Namen Hermine zu sagen und alle vom Direktor bis zum Sachbearbeiter wußten, wer gemeint war.