Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar.
So will ich diese Tage mit Euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Dietrich Bonhoeffer, 1945 hingerichtet in Plötzensee
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Soester Str. 7
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'26,62'' Nord 8°14'45,96'' Ost
Höhe ü.N.N.167 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Der Bildstock steht unter Denkmalschutz und wurde vor einigen Jahren restauriert von der Fa. Düchting aus Soest und auch jetzt wieder von der Fa. Thomas Berghoff Rüthen.
Dr. Hans Grusemann schreibt in seinem Buch "Altengeseke 833-1983", auf Seite 235 folgendes:
"Heiligenhäuschen der Familie Deimel gt. Bastert (s.o.): Grünsandstein mit Figur der hl. Agatha in züngelnden Flammen (als Fürbitterin gegen Feuersbrunst).
Station der Fronleichnamsprozession.
Alter 200 Jahre. - Inschrift:
1784 8. Februar. Die wohlachtbare Eheleute Joan Theodorus Deimeln und Anna Margaretha Bastert zur Ehre Gottes und der heiligen Agatha aufgerichtet.
Stifter: Johan Theodor Deimel aus Mellrich (gest. 1788).
Bei der verehrten Heiligen handelt es sich um Agatha von Catania (Sizilien) 225 - 250 n.Chr."
Dr. Grusemann schreibt im Vorspann auf Seite 235 seines Buches:
Auf dem Foto des Schultenhauses aus dem Iahre 1958 ist im Vordergrunde ein alter Bildstock
zu sehen, der im Innern eine Reliefskulptur der hl. Agatha birgt. In Verbindung mit
dem dörflich-bäuerlichen Hintergrund bildet er ein ungemein malerisches Motiv, das für
die Geisteshaltung der Menschen vor 200 Iahren charakteristisch ist. Bei den Straßenerweiterungen
im Iahre 1980 mußte er dem Bagger weichen, doch gottlob nicht für immer.
Die Familie Deimel gt. Bastert, Eigentümerin dieses schönen alten Bildstocks, machte aus
der Not eine Tugend und ließ das stark verwitterte Heiligenhäuschen in der Werkstatt des
Soester Bildhauermeisters A. Düchting von Grund aus überholen und oben mit einer Bleiplatte
gegen allzu starke Witterungseinflüsse abdecken. Man ist beglückt über die neugewonnene
Schönheit dieses stummen Zeugen der Gottverbundenheit jener Menschen, die
ihn aufstellen ließen. Sobald er seinen neuen Standort gefunden hat, wird man sicher sein
dürfen, daß die Gemeinde diese vorbildliche Tat der Erhaltung und Verschönerung des
Ortsbildes dankbar anerkennt.
1. Heiligenhäuschen der Familie Deimel gt.
Bastert (s.o.): Grünsandstein mit Figur
der hl. Agatha in züngelnden Flammen
(als Fürbitterin gegen Feuersbrunst).
Station der Fronleichnamsprozession.
Alter 200 Jahre. - Inschrift:
1784 8. Februar. Die wohlachtbahre
Eheleute Joan Theodorus Deimeln und
Anna Margretha Bastert zur Ehre Gottes
und der heiligen Agatha
aufgerichtet.
Stifter: Johan Theodor Deimel aus Mellrich
(gest. 1788).
Zur Geschichte des Hofes Deimel gt. Bastert schreibt Dr. Grusemann auf Seite 114:
Deimel gt. Bastert
Die älteste Nachricht über einen Altengeseker Bauern namens Bastert datiert aus dem Jahre
1658. Damals hat nach dem Lagerbuch der Pfarrei ein Bauer Heinrich Bastert gt. Schnider,
auf dem Schlingwurm ansässig, bei seinem Absterben am 30. November 1670 eine
Memorie gestiftet, wozu er in seinem Testament ein Legat verfügte, daß von "75 Rtlr. stehend
an Cordes Hofe hierselbst" dem zeitlichen Pastor jährlich 18 Groschen zu Empfang
zustehen sollen. Ob mit Cordes Hof der Coershof gemeint ist - 2 Jahre später lesen wir
,,Henrich Cordes Vollspann" - oder aber der Schultenhof des damaligen Pächters Jürgen
Cordes, geht aus der Eintragung nicht hervor.
Der Hof Bastert gehört zu den alten Höfen des Dorfes, wenn auch keine frühen Zeugnisse
darüber vorliegen. Allein schon seine Berechtigung in der Allager Mark spricht für sein Alter.
Der Hof gehörte zum Schlingwurmbesitz.
Aus der Genealogie der Hofbesitzer ist nicht viel zu entnehmen, sie ist zu lückenhaft. Unter
den Steuerzahlern des Jahres 1685 ist die Witwe Agatha Bastert mit drei Söhnen, ein
Halbspann. Am 2. Mai 1737 heiratet Anton Stork die Erbtochter Anna Margaretha Bastert
und nennt sich fortan Anton Bastert. Dann wechselt der Name der Hofbesitzer. Um
1770 heiratet ein Johan Theodor Deimel aus Mellrich (?) eine Anna Margaretha Bastert und errichtet vor dem Hof ein Heiligenhäuschen. Seitdem heißt der Hof Deimel gt' Bastert. Um 1802 ackert der Hofbauer mit drei Pferden.'
Der 1729 geborene Bauer Franz Heinrich Deimel gt. Bastert heiratet eine Elisabeth Pothmann;
Die Nachkommen nennen sich seitdem Deimel gt. Pothmann. Der Hof Pothmann
lag in der Öesterecke.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Hof Eigentum der Frau Beate Schulte-Brinkhoff geb. Deimel, wohnhaft in Schmerlecke. Das Wohnhaus ist vermietet, die Ländereien werden vom Hof Schulte-Brinkhoff Schmerlecke bewirtschaftet.