Was wäre das Leben,
hätten wir nicht den Mut,
etwas zu riskieren?
Vincent van Gogh, 1853 - 1890, niederl. . Maler
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Wegegabelung Trift/Gröchten
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'02.21 N 8°19'53.90'' O
Höhe ü.N.N.229 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Das Kreuz steht nicht unter Denkmalschutz, ist aber von der Fa. Thomas Berghoff Rüthen restauriert worden.
Die von der Gemeinde Anröchte in den Jahren nach 1980 eingesetzte Kommission zur Erfassung aller denkmalwürdigen Bauwerke schreibt folgendes:
Das Steinkreuz mit Corpus steht auf einem gemauerten Natursteinsockel an der Gabelung Triftweg/Feldweg zum Flurbereich In den lütken Gröchten [Flurname = In den kleinen feuchten Gründen]. Am obere Schaftende befindet sich ein Titulus crucis (=lat. Abkürzungen für den Namen des Gekreuzigten und den Rechtsgrund seiner Verurteilung durch Pontius Pilatus):
J(esus) N(azarenus) R(ex) J(udaeorum)
(= Jesus von Nazareth, König der Juden)
Am Schaftfuß finden sich nachfolgende Eingravierungen:
F.B. E.S. 1868
Das Kreuz wurde von den Eheleuten F(ranz) B(üngener) und E(lisabeth) geb. S(ommer) vom Anröchter Kisackhof errichtet. Bis 1958 stand es an dem vom Triftweg in ca. 100 m Entfernung östlich abzweigenden Feldweg zum Walddistrikt Espen, ca. 20 m vom Waldrand entfernt, am Rande eines dort befindlichen Ackers der Familie Büngener-Kisack. Da das Kreuz durch Witterungseinflüsse schwer geschädigt war, ließ es der damalige Bürgermeister Franz Schopohl 1960 seitens der Gemeinde Anröchte restaurieren, mit einem Sockel versehen und auf Gemeindegrund an der heutigen Wegegabelung aufstellen. Er selbst und Friedrich Sommer-Kaiser stifteten den durch den Bildhauer Paul Kußmann angefertigten Corpus.
Die Familie Büngener-Kisack hat im Lauf der 2. Hälfte des 19. Jh. eine Reihe weiterer Kreuze und Bildstöcke gestiftet und in der Anröchter Feldmark errichten lassen.
Quelle:
Juckenhöfel, Elisabeth u.a., Bildstöcke in Geschichte u. Brauchtum unserer Gemeinde, Anröchte 1984, S. 73f
Zusatz: Die Familie Büngener-Kisack hat ihre Hofstelle Bismarkstr. 4 im Jahr 1928 verkauft an den Landwirt Wilhelm Mues-Schlösser. Weitere Bildstöcke und Kreuze von der Fam. Büngener-Kisack sind: Bildstock Ecke Kapellenweg/Oberer Mühlenweg, Kreuz an der L747 nach Robringhausen, Kreuz an der L747, Berger Str. östlich auf dem Betriebsgelände der Fa. Naturstein-Schulte.