Gefahr

für private Homepages

Juni 2018

Die fürsorgliche EU-Bürokratie bemuttert uns wieder. Nachdem es ihr gelungen ist, uns vor Erkrankung durch zu krumme Gurken zu schützen, hat sie nun das Internet als Objekt der Fürsorge entdeckt und die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) geschaffen, und der deutsche Gesetzgeber hat noch draufgesattelt und daraus das BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) gemacht. Dadurch geraten private Website-Betreiber in Gefahr, von Abmahnzecken ausgesaugt zu werden. Die klugen Worte von der Wichtigkeit der Ehrenämter klingen dann nach Gesülze.
Als wir, Reinhard Priesnitz und Alfred Diergarten, vor über 10 Jahren auf die Idee kamen, eine private Website mit dem Thema "Mellrich" herauszubringen, waren wir uns einig: Wenn es Ärger gibt, hören wir auf. Dazu hatten wir bisher keinen Grund, denn die Rückmeldungen waren fast durchweg positiv, und etwaigen Bitten um Löschung von Fotos sind wir nachgekommen. Auch haben wir niemals Fotos veröffentlicht, auf denen jemand so abgebildet war, wie wir es von uns selber nicht möchten. Geld verdienen wollen wir damit nicht, im Gegenteil, wir tragen die Kosten. Das ist unser Beitrag zum Dorfleben. Aber in die Armut möchten wir damit auch nicht getrieben werden.
Was sollen wir nun tun?
Möglichkeit 1: Mit Abdrucken der beiden Gesetze und Genehmigungsblocks (Listen gehen nicht, da sieht man ja die Namen anderer Leute, Verstoß gegen Datenschutz) herumlaufen und jeden, den wir fotografieren wollen, um schriftliche Genehmigung bitten. Wie soll das beim Schützenfest oder Annafest gehen?
Möglichkeit 2: Nur noch dürre Berichte ohne Fotos veröffentlichen
Möglichkeit 3: Website abschalten.
Möglichkeit 4: weitermachen und abwarten. Bei Ärger abschalten. Abmahnungen sprechen sich schnell im Netz herum.
Einige Website-Betreiber haben schon aufgehört. Wir haben uns erst mal für Möglichkeit 4 entschieden.

Reinhard Priesnitz und Alfred Diergarten