Milchtankstelle

auf dem Hof Deimel

Juli 2016

Wie immer: Bilder zum Vergrößern anklicken!

Vor acht Jahren hatte die Familie Deimel aus Mellrich mit einer spektakulären Aktion auf sich aufmerksam gemacht: Mit einem Milchstreik im Mai 2008 wies Milchbauer Heinz Deimel auf die desolate Milchpreissituation hin, denn die Milch wurde nicht in den Milchtank gepumpt, sondern - wie auf vielen anderen Betrieben auch - weggeschüttet. Heinz und Verena Deimel: Wir haben uns damals diese Entscheidung nicht leicht gemacht, schließlich war und ist Milch die Grundlage unserer Existenz. - Acht Jahre sind ins Land gegangen und die Milchpreissituation ist erneut dramatisch. Doch mit einem neuen Konzept ist die Familie Deimel dabei, mit einer "Milchtankstelle" dem ruinösen Preiskampf entgegenzuwirken. Über vier Wochen hat die neue Milchtankstelle am Hofeingang 24 Stunden täglich geöffnet. Somit erhalten die Kunden täglich frische Milch direkt vom Erzeuger. Immer mehr Menschen sind bereit ihre Milch aus Solidarität zu den Bauern an so genannten Milchtankstellen zu zapfen. Heinz Deimel: Milch ist ein hochwertiges Lebensmittel! Es ist schwer zu verstehen, dass ein Glas Bier 1,40 EUR kostet und die Molkereien nur ca. 20 Cent für 1 Liter Milch an die Bauern zahlen.

Hier kann der Kunde 24 Stunden am Tag die frische Milch selbst zapfen. Einfach Geld einwerfen, Gefäß unter den Einfüllstutzen halten und die Milchtaste drücken. Die Milch ist weder auf ein einheitliches Fettgehaltslevel gebracht noch ultrahocherhitzt. Die s. g. Rohmilch kommt direkt vom Euter der Kuh durch einen Filter in den Milchtank und wird auf ca. 4,5 ° C abgekühlt. Somit erhält der Kunde täglich frische Milch direkt vom Erzeuger, ohne lange Transportwege.
Reinhard Priesnitz